Wir haben gewonnen!
Für unsere beiden Projekte, die auf die Wiederherstellung von artenreichen Halbtrockenrasen-Flächen zielen, wurden wir von EDEKA Südwest im Rahmen von "Unsere Heimat & Natur" ausgezeichnet. Sowohl für die insbesondere in der Landschaftspflege-Periode Herbst 2023 und Frühjahr 2024 stattgefunden habende Aktion im Naturdenkmal "Unterer Buchgraben" in Herrenberg-Haslach als auch für die Maßnahmen rund um das Naturdenkmal "Kuppinger Grund" nördlich von Haslach wurden wir nun mit jeweils 1000 € prämiert.
Die Aktionen waren nur durch die vielen hundert Helferstunden unserer Ehrenamtlichen denkbar, weshalb unserer besonderer Dank allen Aktiven gilt!
Bei EDEKA Südwest und hier insbesondere der Filiale EDEKA Weinle in Herrenberg, vertreten durch die Geschäftsführung Frau Jutta Weinle-Günter und Herrn Benjamin Günter, möchten wir uns für die nette Preisübergabe in Herrenberg ganz herzlich bedanken. Der Herrenberger Filiale von EDEKA Weinle hat die Patenschaft für beide Projekte übernommen und in der hinter den Kassen platzierten Spendenbox ein Fach für uns freigehalten - somit können die Kunden direkt nach ihrem Einkauf einen Betrag ihrer Wahl für unsere Arbeit spenden.
Wir freuen uns sehr über den Gewinn der beiden Preise und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!
Herrenberg/01.07.2024 – Die NABU-Gruppe Gärtringen-Herrenberg-Nufringen kümmert sich um die ökologische Aufwertung des langgestreckten Naturdenkmales „Buchgraben“ sowie um die Wiederherstellung eines artenreichen Halbtrockenrasen im Bereich des Naturdenkmales Kuppinger Grund. Dieses Engagement wurde nun im Rahmen des Naturschutzwettbewerbs „Unsere Heimat und Natur“ von Edeka Südwest und der Stiftung NatureLife-International mit jeweils 1.000 Euro, also insgesamt 2.000 Euro, ausgezeichnet. Edeka-Kundinnen und -Kunden unterstützen den Wettbewerb mit dem Kauf regionaler Bio-Kräutertöpfe.
Zusätzlich zur finanziellen Förderung übernimmt Edeka Weinle die Patenschaft für das Projekt in Herrenberg-Haslach. „Wir freuen uns sehr, dass es so viele engagierte Menschen und so großartige Naturschutzprojekte in unserem Absatzgebiet gibt und sind stolz, hier einen Beitrag leisten zu können. Denn nur in einer ökologisch intakten Kulturlandschaft können auch qualitativ hochwertige Lebensmittel produziert werden“, erläuterte Michaela Meyer, Geschäftsbereichsleiterin Nachhaltigkeit bei Edeka Südwest, im Rahmen des Naturschutzwettbewerbs das Engagement des Lebensmittelhändlers.
Gefährdete Lebensräume durch vielfältige Biotopstrukturen schützen
Selbst früher weit verbreitete Tier- und Pflanzenarten seien heute vielerorts aus den Fluren verschwunden oder hochgradig gefährdet. Verstärkt werde der Artenrückgang durch die immer deutlicher werdenden Auswirkungen des Klimawandels wie Hitzeperioden mit Dürreschäden und Wassermangel einerseits, sowie Starkregenereignisse mit Hochwasser und Bodenabschwemmungen auf der anderen Seite. Vielfältige Biotopstrukturen in der Kulturlandschaft seien deshalb immer wichtiger. Projekte und Initiativen, die helfen, Biotope wieder herzustellen, neue Biotope anzulegen und zu vernetzen, gefährdete Lebensräume zu pflegen und zu sichern, würden immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Einen wichtigen Beitrag hierfür leistet die NABU-Gruppe Gärtringen-Herrenberg-Nufringen, die auch in den Gemeinden Deckenpfronn und Hildrizhausen zuständig ist, mit ihren vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die zahlreiche Arbeitsstunden leisten. Gemeinsam engagieren sie sich zum einen für die ökologische Aufwertung des langgestreckten Naturdenkmales „Buchgraben“, südlich von Herrenberg-Haslach, durch Rodung zugewachsener Bereiche und Eindämmung der Gehölzsukzession. Dadurch werden blütenreiche Wiesenbereiche und Magerrasenflächen wiederhergestellt. Außerdem setzen sich die fleißigen Mitglieder der NABU-Gruppe für die Wiederherstellung eines artenreichen Halbtrockenrasen im Bereich des Naturdenkmales Kuppinger Grund ein. Dazu sind Rodungsarbeiten zur Freistellung der teilweise verbuschten Magerrasenvegetation und deren Sicherung durch anschließende Ziegenbeweidung vorgesehen.
2024 werden insgesamt 31 Projekte gefördert
Unterstützt wird der 2014 zum ersten Mal durchgeführte Wettbewerb auch von Kundinnen und Kunden der Edeka Südwest. Denn mit einem Teil des Erlöses aus dem Verkauf von Bio-Kräutertöpfen der Regionalmarke „Unsere Heimat – echt & gut“ wird der Fördertopf regelmäßig gefüllt. In diesem Jahr erhöht sich die Zahl nochmal um 31 neue Preisträger auf insgesamt 268 ausgezeichnete Projekte, die dann mit rund 672.000 Euro unterstützt wurden.
Seit einiger Zeit beschäftigt uns die Planung des Windkraftausbaus. Aufgrund der gesetzlichen Notverordnung hat der Ausbau der erneuerbaren Energien juristisch Vorrang gegenüber Problemen, die hinsichtlich Arten- und Naturschutz entstehen. Wir sind der Meinung, dass Klima- und Artenschutz gemeinsam gedacht werden müssen. Nur intakte Ökosysteme mit großer Artenvielfalt auf genügend großer Fläche sind in der Lage, auf die Herausforderungen zu reagieren, die der Klimawandel mit sich bringt. In unserer dichtbesiedelten Region sollten z. B. wertvolle, artenreiche Wälder oder Gebiete, über die Vogelzugkorridore gehen, von der Planung ausgenommen werden. Eine weitere Zerschneidung von sensiblen Gebieten sollte vermieden werden. Die Einbeziehung von Artenschutzexperten und Naturschutzverbänden wäre hier dringend notwendig, ist aber leider nicht vorgeschrieben.
Die Verwaltung der Region Stuttgart hat Vorrangflächen für Windkraftanlagen festgelegt: Verband Region Stuttgart: Wind (region-stuttgart.org)
Die Abgabe von Stellungnahmen war bis Anfang Februar möglich. Zu einigen Flächen haben wir aufgrund von starken Beeinträchtigungen für den Artenschutz Stellungnahmen geschrieben, die zur Zeit bearbeitet werden.
Beispiele: wichtigstes Vogelzug- und Rast- und Überwinterungsgebiet des Kreises Böblingen bei Weil der Stadt (BB-19, BB-25 und BB-26), Spitalwald Herrenberg und Jettingen mit artenreichem Wald und Vogelzugkorridor (BB-07), Maurener Tal mit Kiebitzbrutgebiet (BB-13 und Teile BB-14), Rebhuhnreferenzgebiet Oberes Gäu (BB-04, BB-05, BB-06).
Unser Ziel ist es, einzelne für den Artenschutz besonders nachteilige Vorranggebiete auszuschließen. Das geht aber nur, wenn die Besitzer der vorgesehenen Flächen für die Windkraftanlagen (Gemeinden) bereit sind, transparent vorzugehen und auch den Artenschutz ernst zu nehmen.
Wichtig ist uns auch, dass der Ausgleich für verlorengehende Waldteile nicht durch Aufforstung im Offenland ausgeglichen werden, sondern bereits vorhandene Waldareale ökologisch aufgewertet werden. Die nicht intensiv bewirtschafteten offenen Flächen ohne Gehölze (Extensivgrünland und ungenutztes Offenland) sind in unserer Region verschwindend gering: nur 2500 ha (0,5 % bzw. 0,2 % der Flächen)). Gerade diese Flächen sind sehr wichtig für die Artenvielfalt und dürfen nicht aufgeforstet oder der Sukzession überlassen werden.
Der Waldanteil nimmt ständig zu, da ehemals offengehaltene Areale bei Aufgabe der regelmäßigen Pflege spontan zuwachsen oder Gehölze ins Offenland gepflanzt werden. Deshalb sind Bodenbrüter wie Feldlerche, Kiebitz und Rebhuhn bei uns stark bedroht. Ausgleichszahlungen für Artenhilfsprogramme z. B. in östlichen Bundesländern hilft der Artenvielfalt bei uns hier leider nicht.
Auch große Solarfelder auf landwirtschaftlichen Flächen können je nach Lage wichtige Rast- und Überwinterungsplätze für Zugvögel unbrauchbar machen. Der Ausbau wird über Bebauungspläne geregelt.
Wir hoffen trotz Benachteiligung der Artenschutzaspekte auf einen verantwortungsvollen Ausbau der erneuerbaren Energien, der auch das Thema des schnell voranschreitenden Artensterbens im Auge behält.
Trotz nur weniger Grade über Null, aber in einem regenfreien und windarmen Zeitfenster zwischen 8 und 10 Uhr war unsere in diesem Jahr am 24. März stattfindende Vogelstimmenrunde im Nufringer Wald erfolgreich: etwa 20 Teilnehmer, darunter auch eine Familie mit drei Kindern, lauschten auf die Stimmen von 21 Vogelarten von Kohlmeise und Buchfink bis Mäusebussard und Rotmilan. Ein Schwarzspecht, der zuerst seine Rufe präsentierte und dann direkt über unsere Köpfe flog, war ein besonderes Erlebnis. Zurück auf dem Parkplatz gab es Tee und Kekse.
Am 9. März haben wir mit zwei bewährten Dreierteams den Netzzaun um das Kiebitzareal aufgestellt. Mit Gummistiefeln ausgerüstet haben wir das feuchte Gelände abgesichert, damit Gelege und Küken vor dem Fuchs geschützt sind. Kiebitze bevorzugen zum Brüten nassen, zum Teil auch matschigen Boden, auf dem das Gras erst später wächst. Dafür haben die Galloways von Karl Seeger gesorgt. Dann behalten die Kiebitze die Übersicht und können ihre Gelege und Jungen gegen Luftfeinde wie Rotmilan oder Krähen verteidigen. Bisher sind drei Kiebitzpaare anwesend. Sie haben bereits mit der Brut begonnen. Wir hoffen auch dieses Jahr auf eine weitere gute Saison mit erfolgreichen Bruten.
Die Schwäne brüten wieder wie jedes Jahr auf der Insel im Eisweiher. Vier Tafelenten, ein Männchen und drei Weibchen sind wieder da und tauchen nach Nahrung, ebenso die Blässhühner. Die Zwergtaucher haben mit dem Nestbau begonnen. Im Schilf haben sich die Rohrammern eingestellt und manchmal ist auch ein Eisvogel zu sehen. Auch Stockenten, ein Nilgans- und ein Rostganspaar sind oft im Gebiet. Stare halten sich besonders gern bei den Galloways auf.
Wir freuen uns, dass wir durch unsere Arbeit zur Artenvielfalt im Nufringer Ried beitragen können.
Wie schon im letzten Jahr haben wir am 29. Februar 2024 für die Naturklasse einen Nachmittag angeboten, an dem im Werkraum die von einem unserer Mitglieder in der eigenen Werkstatt exakt vorbereiteten und geordneten Teile unter Anleitung zusammengeschraubt werden konnten. Alle bekamen am Ende ihren eigenen Nistkasten für den Garten mit und Erklärungen über die hoffentlich bald einziehenden Vogelarten.
Um das Gelände möglichst lang feucht zu halten, haben zwei handwerklich besonders erfahrene Mitglieder unserer Rentnergruppe die defekte Grabensperre am Abfluss zum Brühlgraben fachmännisch und stabil repariert. Das ist sehr gut gelungen, und der Wasserspiegel im Graben ist deutlich gestiegen. Die Gemeinde hat die Materialkosten übernommen. Die Fotos zeigen den Zustand vor und nach der Reparatur.
Die Entwicklung im Ried wird fast täglich genau beobachtet mit Fernglas und Spektiv. Dabei wird natürlich auch darauf achtgegeben, dass der Netzzaun in Ordnung ist.
Im Januar hat unsere Rentnergruppe die wenigen Frosttage genutzt, um mit Freischneidern, Sense und Rechen das Schilf am Nordufer des Eisweihers zu mähen und abzuräumen. An dem steilen und unebenen Ufer eine anstrengende Arbeit! Das Schilf am Zwischengewässer war eine besondere Herausforderung und konnte zu einem großen Teil nur mit einer Wathose und einer Schilfsense von Hand gemäht werden. Bei der Mahd des Westufers hat uns die Gemeinde wieder maschinell unterstützt. Die Firma Frikudi hat mit ihrem Ausleger einen Großteil des Schilfs am Westufer gemäht, so dass für uns dort nur noch Restarbeiten anstanden.
Am 10. 1. hat unsere Rentnergruppe das Geäst der letzten gefällten Bäume des vorherzugewachsenen Grundstücks abgeräumt, so dass der Forstmulcher am 29.1. das ganze Gelände bodennah bearbeiten und alle Baumstümpfe häckseln konnte. Als nächstes sollen die Unebenheiten beseitigt werden. Das Ziel ist, eine möglichst artenreiche Heuwiese zu etablieren, also den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen.