Jedes Jahr im Spätherbst steht für unsere NABU-Gruppe die Pflegeaktion am Halbtrockenrasenhang in Gärtringen-Rohrau an und seit vielen Jahren können wir auf die Unterstützung einer Gruppe von Aktiven des Schwarzwaldvereins Gärtringen bauen. Die Verbundenheit unserer beiden Vereine im Einsatz für die Natur wollen wir im nächsten Jahr mit einer weiteren gemeinsamen Unternehmung zeigen: Geplant ist eine kleine morgendliche Wanderung im Kochartgraben bei Reusten, bei der wir am 14. Mai 2023 beobachten wollen, was sich uns in diesem besonderen Gebiet an Vögeln und Pflanzen zeigt. Nähere Informationen zur geplanten Veranstaltung werden wir rechtzeitig bekannt geben.
Insgesamt hatten sich bei unserer Landschaftspflegeaktion am Samstag, dem 12. November 2022 wieder viele Helfer eingefunden, um den wertvollen Steilhang, an dem viele seltene Blumen, unter anderem auch einige Orchideenarten, vorkommen, vom immer wieder nachkommenden Gehölzaufwuchs zu befreien. Es ging mit Hacken und Spaten bei angenehmen Temperaturen an die Arbeit. Am Ende war ein ganzer landwirtschaftlich genutzer Anhänger voll und zur Abholung bereit - Klaus Sindlinger hatte ihn extra für uns bereitgestellt.
Auch die etwa 20 Nistkästen wurden wie jedes Jahr gereinigt. Hier zeigte sich auch eine erfreuliche Vielzahl an Nestern, die auf die ausgeflogenen und nachfolgenden Bewohner hinwiesen.
Um die Mittagszeit gab es dann eine leckere Suppe mit Baguette und auch noch einen süßen Nachtisch.
Anschließend stürzten sich einige besonders Eifrige erneut in die Arbeit und hörten erst um kurz vor 16 Uhr auf.
Auf einer Fläche oberhalb des im Westen des Naturdenkmals gelegenen Wäldchens Fläche wird in der nächsten Zeit noch mit Schafen beweidet, um den teilweise noch hohen Bewuchs zu bearbeiten.
In der vollbesetzten Spitalkirche referierte der Herrenberger Christoph Öhm-Kühnle in einer Veranstaltung des Nabu Gärtringen-Herrenberg-Nufringen und der evangelischen Erwachsenenbildung am Sonntag, dem 13.November 2023 über die am Schlossberg vorkommenden heimischen Schmetterlinge. Neben beeindruckenden Makro-Fotoaufnahmen präsentierte der Hobby-Naturwissenschaftler auch profundes Detailwissen über Lebensweise und Körperbau der farbenprächtigen Insekten. So berichtete er, dass zahlreiche Schmetterlingsarten ein gut ausgebildetes Gehör aufweisen, das sie etwa vor Fressfeinden warnt.
Öhm-Kühnle konnte durch Fotos 93 Schmetterlingsarten belegen, wobei sogar noch mehr Arten zu erwarten sind. Gerade durch die unterschiedliche, manchmal allerdings auch nachteilige Nutzung der kleinteiligen Biotope in dieser Kulturlandschaft, weist unser Hausberg eine große Artenvielfalt auf, einschließlich des immer seltener werdenden Schwalbenschwanzes.
Dem Diplombiologen Roland Steiner vom Büro ATP (Filderstadt) gelang es, in Zusammenarbeit mit den Aktiven der NABU-Ortsgruppe durch gezielte Maßnahmen ab 2009 in Gärtringen-Rohrau innerhalb weniger Jahre eine stabile Kiebitzpopulation aufzubauen, die als erfolgreiches Pilotprojekt mit hervorragendem Bruterfolg bundesweit als Vorbild gilt. Die Maßnahmen für den Kiebitz als sogenannte Zielart gefährden keine einzige andere bedrohte Art. Sie führten ohne weiteres Zutun zur Besiedlung mit weiteren Arten wie Wechselkröte und Laubfrosch, ebenso zur Zunahme von Feldlerchenrevieren sowie der Förderung von Insekten. Das Gebiet ist zu einem wichtigen Rast- und Überwinterungsplatz für zahlreiche Vogelarten geworden.
Die Ortsgruppe betreute in mehreren tausend Arbeitsstunden den Elektrozaun mit täglicher Kontrolle während der Saison und sorgte durch viele Gespräche für die Akzeptanz in der Bevölkerung. Bei entsprechender Aufklärung über die Notwendigkeit von Gehölzentfernungen treffen diese Maßnahmen bei den allermeisten Passanten auf großes Verständnis. Auch die Kooperation mit einem ortsansässigen Demeterlandwirt bei der Beweidung mit Galloways, die genau gesteuert werden muss, verlief stets effektiv und reibungslos.
Die Zusammenarbeit und Kommunikation mit dem von der Gemeinde Gärtringen ab 2016 als Projektleiter beauftragten Landschaftsarchitekten, der für die Führung des Ökokontos und für die Durchführung der Maßnahmen zuständig ist, gestaltete sich zunehmend schwierig. Die erforderlichen Ortstermine wurden oft zu spät einberufen, besprochene Maßnahmen wurden nicht oder erst nach mehreren Mahnungen und nicht wie vereinbart durchgeführt. Der Landschaftsarchitekt versteht es nach Wahrnehmung der langjährig vor Ort Engagierten, die Verwaltung von sich zu überzeugen und die kompetenten Fachleute und die Ehrenamtlichen als unnötig darzustellen. Über den Biologen Steiner und die Aktiven des NABU wurden Unwahrheiten verbreitet. Die Gemeinde Gärtringen beteiligte sich an der Durchführung der Maßnahmen und profitierte von diesem Ökokontoprojekt, das ihr 4,5 Mio. Ökopunkte einbrachte. Die Gemeinde und die UNB (Untere Naturschutzbehörde Böblingen) als Aufsichtsbehörde sind dafür verantwortlich, mindestens den eingebuchten Brutbestand über mindestens 25 Jahre zu erhalten.
Nachdem der von der Gemeinde beauftragte Landschaftsarchitekt 2018 die Ökopunkte für 10 Brutpaare eingebucht hatte, wurde der Auftrag des Büros ATP für das weitere Monitoring und die Planung ohne vorherige Kommunikation und ohne Angabe von Gründen beendet und ab 2019 einem anderen Büro übertragen. Das neue Büro wurde im Gemeinderat als Kiebitzexperte vorgestellt und mit einem Imagefilm beworben. In dem von 2012 bis 2020 von diesem Büro betreuten Projekt brütete jedoch kein einziger Kiebitz. Wie sich bald herausstellte, verfügt das Büro im Vergleich mit dem Büro ATP über keine Fachleute mit Erfahrung bei der Betreuung und Steuerung eines solchen anspruchsvollen Projekts. Hierfür gibt es zahlreiche Belege. Die bei Gesprächen mit der Gemeinde und der UNB geäußerten Bedenken der NABU-Betreuer, die eine besorgniserregende Gefährdung des Gebiets beobachteten, wurden nach Ansicht der Gruppe nicht ernst genommen. Die NABU-Aktiven sahen sich wegen ihrer Kritik zunehmend unter Druck gesetzt. Die von ihnen angebotenen Gespräche zwischen Gemeinde, Landschaftsarchitekt und Leiter des neuen Büros fanden nie statt. Es wurde von der Ortsgruppe erwartet, Hinweise zur fachlichen Betreuung zu geben, z.B. zur Steuerung der Beweidung oder anderen notwendigen Maßnahmen, dies aber nicht nach außen zu kommunizieren. Außerdem sollte die Gruppe die weiterhin erhobenen korrekten Monitoringdaten landesweit anerkannter Kiebitzexperten an das neue Büro weitergeben. Eine solche Art der „Zusammenarbeit“ und die Weitergabe fremder Daten ist für die Gruppe undenkbar. Trotzdem versuchte die Ortsgruppe auch weiterhin, schlimmere Schäden zu verhindern.
Aufgrund dieser Bedrohungen und der zunehmenden Gefahr für das Projekt rief die Ortsgruppe den NABU-Landesverband (LV) zu Hilfe. Nach Ankündigung des Besuchs des NABU-Landesvorsitzenden Johannes Enssle wurden von der Gemeinde und dem Landschaftsarchitekten sofort umfangreiche Pflegemaßnahmen im Gelände durchgeführt. Dabei wurden allerdings auch illegale über 50 cm hohe großflächige Schlammauffüllungen auf sensiblem Grünland belassen und nicht abtransportiert. Für die Zeit der fast zwei Jahre dauernden äußerst zähen und unbefriedigenden Verhandlungen mit der Gemeinde verlangte Bürgermeister Riesch, dass von der Ortsgruppe keine Kritik mehr geäußert werden und nichts an die Öffentlichkeit dringen sollte. Um die Verhandlungen nicht zu gefährden, hielt sich die NABU-Gruppe daran. Es ging darum, dass der LV die Projektleitung auf Dauer übernehmen und ein Team von Experten für die nötigen Aufgaben bestimmen sollte bei sehr günstigen finanziellen Bedingungen und vermehrter Öffentlichkeitsarbeit für die Gemeinde. Nach anfänglich scheinbarer Bereitschaft zur Zusammenarbeit, bald aber ständigen Verzögerungen der Gemeinde scheiterten die Verhandlungen letztlich, da die Gemeinde plötzlich wieder auf dem Status quo beharrte und den Austausch der beiden betreuenden Büros ablehnte. Von Anfang an stand fest, dass auch die Ortsgruppe aus dem Projekt aussteigen würde, wenn es zu keiner Einigung kommen würde. Deshalb zogen sich der NABU-Landesverband und die Ortsgruppe im Juli dieses Jahres aus dem Projekt zurück, da sie diese Entwicklung nicht verantworten können.
Der Landschaftsarchitekt äußerte selbst kürzlich, es sei zu einem Einbruch bei den Brutpaarzahlen gekommen. Gegenüber der Presse wird die Betreuungssituation im Kiebitzgebiet allerdings als perfekt dargestellt. Der NABU und mehrere Kiebitzexperten werden die weitere Entwicklung kritisch begleiten.
Informationen zum Kiebitz
Der Kiebitz steht In Baden-Württemberg kurz vor dem Aussterben. Sein Bestand hat In den letzten 20 Jahren um mehr als 95% abgenommen. In der neuen Roten Liste der Brutvögel Baden-Württembergs (Stand 31.12.2019) steht: „Stärkst möglicher Rückgang, keine Verschärfung der Situation möglich“. Im Landkreis Böblingen wurden die letzten Brutpaare durch die Bebauung des Flugfelds im Jahr 2009 vertrieben. Der Bodenbrüter braucht offene feuchte Flächen ohne Baumbestand, die jedoch durch Trockenlegung, Bebauung und spontanes Zuwachsen mit Gehölzen oder Baumpflanzungen weiträumig verlorengegangen sind. Für den Vogel, der früher in der feuchten Talaue zwischen Herrenberg und Böblingen häufig war, gibt es nur wenige Flächen, auf denen es durch geeignete Maßnahmen überhaupt möglich ist, Bedingungen für eine Wiederbesiedlung zu schaffen.
Für das Nufringer Ried, das seine Rettung in den 70er-Jahren der NABU-Ortsgruppe verdankt und seitdem von ihr betreut wird, wurde 2017 im Auftrag von Bürgermeisterin Binninger vom Büro ATP ein umfassendes Gutachten mit Pflege- und Entwicklungsplan erstellt. Ein Hauptziel war, eine kleine Tochterkolonie des Kiebitzes zu entwickeln. Das Gelände ist eines der wenigen kleineren Gebiete in weitem Umkreis, wo dieses Ziel überhaupt sinnvoll zu realisieren ist. Solche Tochterkolonien sind wichtig, falls es im Hauptbrutgebiet zu Ausfällen kommt. Zur Organisation der Maßnahmen und Führung des Ökokontos wurde 2017 auch hier derselbe Landschaftsarchitekt wie in Gärtringen beauftragt. Nach Durchführung der ersten Maßnahmen kam es bereits 2019 und in den beiden folgenden Jahren durch die Betreuung der NABU-Gruppe zu erfolgreichen Einzelbruten. Obwohl hier Herr Steiner (Büro ATP) beratend tätig war und seitdem dafür von der Gemeinde bezahlt wurde, bekam das Büro ATP nicht den offiziellen Monitoringauftrag. Der Landschaftsarchitekt veranlasste in Abstimmung mit der UNB, dass ein neues umfangreiches Gutachten von einem anderen Büro erstellt wurde, obwohl das erste sehr umfassend und keineswegs veraltet war. Weitere sinnvolle Maßnahmen wurden danach nicht mehr durchgeführt. Der Landschaftsarchitekt handelt nach eigenen Aussagen in enger Abstimmung mit den zuständigen Personen in der UNB. Auch in Nufringen verstand er es ebenso wie in Gärtringen, die Gemeindeverwaltung von sich als kompetentem Berater zu überzeugen. Ein typisches Vorgehen war der Abbruch der Kommunikation und Verhinderung von Gesprächen mit den Personen, die nicht seiner Meinung waren. Über Herrn Steiner (Büro ATP) und auch die Vertreterinnen und Vertreter des NABU wurde ebenso wie in Gärtringen schlechtgeredet, zudem wurden sie als Projektbeteiligte totgeschwiegen.
Der Auftrag für das aktuelle andere Büro der Biologen für das Jahr 2020 mit nochmaligen unnötigen umfangreichen Erhebungen und Maßnahmenplanungen wurde ohne vorherige Abstimmung mit dem Gemeinderat um fast zwei Jahre verlängert. Das Büro war nach Wahrnehmung der NABU-Vertreter dieser Aufgabe nicht gewachsen, wurde aber vom Landschaftsarchitekten als kompetent dargestellt. Dafür gibt es zahlreiche Belege. Es sieht den Kiebitz nicht mehr als Zielart, sondern „das Große Ganze“. Auf einer relativ kleinen Fläche ist es jedoch nicht sinnvoll, für alle denkbaren und somit auch ungefährdeten Arten etwas tun zu wollen. In diesem Fall werden überwiegend die Arten gefördert, die keine besonderen Strukturen brauchen und die sowieso auch in der Umgebung vorkommen. So konnte das Büro bei der Gemeinderatssitzung am 26.09.2022 keine bedrohte Art nennen, die durch die von ihnen geforderte reduzierte Beweidung begünstigt wird und die dadurch eine realistische Chance auf eine Ansiedlung hat und Ökopunkte bringt.
Das Kiebitzvorkommen würde wieder erlöschen, wenn dieses Gutachten befolgt würde. Schon in diesem Jahr gab es im Nufringer Ried keine erfolgreichen Kiebitzbruten mehr. Drei Bruten wurden wegen zu hohen Grasaufwuchses abgebrochen. Da die letzten Jahre gezeigt haben, dass die Entwicklung zum Stillstand bzw. Rückschritt gekommen ist, wurden die Anträge auf Verlängerung der Aufträge für die aktuell tätigen Büros vom Gemeinderat kürzlich einstimmig abgelehnt. Der Gemeinderat bevorzugt die Expertise des erfahrenen und am Artenschutz interessierten Beweiders in Zusammenarbeit mit dem NABU und mit der ehrenamtlichen Beratung kompetenter Fachleute.
Zeitnahe Reaktion in Rohrau: Nachdem die Verträge in Nufringen nicht verlängert wurden, erfolgten innerhalb weniger Tage ohne vorherigen Ortstermin plötzlich wieder Pflegemaßnahmen im Kiebitzgebiet in Rohrau (zu ungewöhnlich früher Zeit), ähnlich wie vor den Verhandlungen mit dem NABU-Landesverband. Es entsteht so der Eindruck bei den vor Ort ehrenamtlich Engagierten, dass die derzeit in Gärtringen beauftragten Büros, die Gemeinde und die UNB eher politisch reagieren als naturschutzfachlich agieren.
Vor zwei Jahren haben einige Aktive der beiden NABU-Gruppen an zwei langen Fassaden eines Privathauses im Industriegebiet Altingen Kotbretter unter den mehr als 50 Mehlschwalbennestern angebracht. Die Hausbesitzerin hatte uns um Hilfe gebeten, da Wände und Fenster zunehmend verschmutzt waren und die Reinigung mit viel Aufwand verbunden war. Die Bretter und die Aufhängung an den Dachsparren wurden von Markus Saile vom NABU Rottenburg eigens maßangefertigt. Zusätzlich wurden zwischen den Naturnestern noch einige Kunstnester montiert. In den zwei Jahren danach waren die Nester wie immer mit Leben erfüllt, und viele junge Schwalben konnten flügge werden. Entsprechend häufte sich der Kot auf den Brettern.
Am 14. Oktober 2022 trafen sich wieder einige Aktive aus beiden Gruppen zum Reinigen der Kotbretter. Markus Saile hatte an einem Teleskopstiel einen Metallschaber befestigt. Abwechselnd stiegen er und ein Teilnehmer unserer Ortsgruppe an verschiedenen Stellen auf eine hohe Leiter und reinigten mit diesem Gerät die Bretter, während andere Helfer den herabgefallenen trockenen Kot zusammenkehrten und in Eimer füllten. So kann er noch als wertvoller Dünger verwendet werden.
Die Hausbesitzerin ist begeistert von der Hilfsbereitschaft des NABU und will sich mit einer Spende erkenntlich zeigen.
Am 3. Oktober 2022 fand bei bestem Wetter nach pandemisch bedingter Zwangspause wieder der traditionelle Streuobsttag in Kayh und Mönchberg statt. Und auch in diesem Jahr waren wir mit einem Info-Stand vertreten, dieses mal im Tandem mit einem Stand des Netzwerks Streuobsterlebnis Herrenberg.
Der Streuobsttag lockt alle 2 Jahre viele Tausend Besucher aus der Nähe und weiteren Umgebung an. Viele Menschen blieben auch an unserem Stand stehen, um Fragen zu stellen, sich mit uns auszutauschen, um in den ausgelegten Büchern und Broschüren zu blättern, nach dem aktuellen Stand unserer Projekte zu fragen oder Informationsmaterial mitzunehmen.
Besonders viele Fragen gab es zum Thema Bebauung von Streuobstgebieten - ein Thema, das viele Menschen und auch unsere Ortsgruppe umtreibt. Trotz Inkrafttreten des aus dem Volksbegehren "Rettet die Bienen" hervorgegangenen Biodiversitätsstärkungsgesetzes in Baden-Württemberg im Jahr 2020 werden die allermeisten Bauvorhaben, die in Streuobstbestände eingreifen, durch die zuständigen Behörden genehmigt.
Das Engagement vieler Menschen in ihrem privaten Umfeld hat uns sehr gefreut und wir konnten viele Tipps für weitere Projekte geben - zum Beispiel zum korrekten Bau von Wildbienen-Nisthilfen. Auch das Thema Gebäudebrüter kam zur Sprache, woraus sich ein gemeinsames Projekt mit einer Hausgemeinschaft in Haslach ergab.
Vor allem die Helfer beim Nistkastenbau waren gut beschäftigt. Aus etwa 30 Bausätzen, die einer unserer Aktiven vorgefertigt hatte, konnten Kinder (oft mit Hilfe eifriger Väter und Mütter) die Nistkästen zusammenbauen. Lange vor dem Ende des Tages waren alle Nistkästen fertig und wurden von den glücklichen Kindern mit nach Hause genommen. Unser Dank gilt allen, die uns an unserem Infostand unterstützt haben: Wir hatten den ganzen Tag über tolle Unterstützung aus Euren Reihen!
Beim Stand des Netzwerks Streuobsterlebnis wurde überwiegend darüber gesprochen und beraten, wie sehr die Streuobstwiesen bedroht sind, wie stark diese nach wie vor zurückgehen und wie sich dieser Trend aufhalten bzw. umkehren lässt.
Die große Zahl der Besucher des Streuobsttages zeigte wieder, wie groß das Interesse der Menschen an den Streuobstwiesen ist. Für viele Menschen sind sie ein wichtiger Teil ihrer Tradition und DAS prägende Landschaftselement im Gäu (nicht umsonst ist der Streuobstanbau seit letztem Jahr immaterielles Kulturerbe in Deutschland!). Naturfreunde schätzen gerade die Streuobstwiesen in Herrenberg, weil sie hier ein besonders großes und strukturreiches Biotop mit besonders großem Artenreichtum bilden.
Der Streuobsttag ist aus unserer Sicht eine ideale Gelegenheit, um unsere Arbeit mittels eines Infostands zu präsentieren und mit ganz verschiedenen Menschen ins Gespräch zu kommen.
Klima- und Artenschutz hängen untrennbar zusammen. Das Artensterben ist - nicht nur bei den Insekten – genauso bedrohlich wie die Klimakrise. Durch die ständige Abnahme von geeigneten Lebensräumen sind z.B. immer mehr Tier- und Pflanzenarten auch hierzulande stark bedroht, kurz vor dem Aussterben oder bereits verschwunden. Besonders betroffen sind die Vögel des Offenlands wie das Rebhuhn, weil es kaum noch gehölzfreie, nicht intensiv bewirtschaftete Agrarflächen gibt. Auch die meisten Feuchtgebiete sind durch Trockenlegung verloren gegangen und durch den Klimawandel zusätzlich bedroht, wodurch z.B. der Bestand des Kiebitzes in den letzten 30 Jahren in Deutschland um über 90% abgenommen hat. Notwendige Artenschutzmaßnahmen wie die Wiedervernässung von ehemaligen Feuchtwiesen und Auen oder die extensive Beweidung sind ein nicht zu vernachlässigender Beitrag zum Klimaschutz. Solche Flächen speichern mehr CO2 als Wälder, kühlen die Luft und können bei Starkregenereignissen viel Wasser aufnehmen, schützen also vor Überschwemmungen der bewohnten Gebiete. Die Insektenzahl und -vielfalt nimmt zu und damit auch das Nahrungsangebot für Insektenfresser.
Schon seit über 10 Jahren machen wir mit dem renommierten Büro Trautner (Arbeitsgemeinschaft für Tierökologie und Planung) beste Erfahrungen. Auf allen Gebieten, die den Artenschutz betreffen,
sind die erfahrenen Mitarbeiter fachlich hervorragend ausgebildet und wissenschaftlich auf dem neuesten Stand. Das belegen auch ihre zahlreichen Veröffentlichungen. Viele Gemeinden schätzen die
Zusammenarbeit mit diesen in ihrem Urteil unabhängigen Fachleuten. Wir konnten an einigen Beispielen erleben, wie Artenschutzprojekte fundiert geplant und praktisch so umgesetzt wurden, dass sie
oft innerhalb kurzer Zeit zu erfolgreichen An- oder Wiederbesiedlungen bedrohter Arten geführt haben.
Dazu gehört auch das Kiebitzprojekt der Gemeinde Gärtringen, das bis 2018 von dem Diplombiologen und in Fachkreisen bundesweit anerkannten Kiebitzexperten Roland Steiner geplant und betreut wurde. Von Anfang an war unsere NABU-Ortsgruppe Gärtringen-Herrenberg-Nufringen am Projekt beteiligt. Nachdem die letzten Kiebitzpaare wegen Baumaßnahmen auf dem Böblinger Flugfeld vertrieben waren, siedelten sich in der Krebsbachaue in Rohrau nach Durchführung wichtiger Anfangsmaßnahmen wie der Anlage von Blänken (flachen Teichen), Gehölzentfernungen und Kappung von Drainagen, sofort die ersten Brutpaare an. Nach weiterer Optimierung entwickelte sich das Gebiet in den Folgejahren zur größten Einzelkolonie in Baden-Württemberg. Es handelt sich um ein Ökokontoprojekt, bei dem die Gemeinde erforderliche Maßnahmen durchführen ließ und dafür Ökopunkte für die Brutpaare des vom Aussterben bedrohten Vogels bekam. Das grundsätzliche Problem bei Ökokontomaßnahmen besteht darin, dass die fachgerechte Fortführung nach Eingabe der Ökopunkte und durch die begrenzte Laufzeit oft nicht gesichert ist und somit das ganze Projekt gefährdet wird.Um genau diesen zweckwidrigen Entwicklungen entgegenzuwirken und Arten mit konsequentem Handeln auf Basis fachlicher Erkenntnisse und Erfahrungen zu schützen, wurde 2019 aus der oben bereits erwähnten Arbeitsgruppe für Tierökologie und Planung GmbH, die Artenschutzmanagement gGmbH gegründet. Ziel der gemeinnützigen Gesellschaft ist es auf geeigneten und vorrangig eigenen Flächen Maßnahmen für hochgradig gefährdete Arten zu konzeptionieren, umzusetzen und in eigenem fachlichem Ermessen zu begleiten. Durch die Verbesserung des Erhaltungszustands einer speziellen Zielart sollen dann auch viele weitere rückläufige Arten profitieren. Ziel ist es auch, regelmäßige Bestandsaufnahmen durchzuführen, um etwaigen Fehlentwicklungen entgegenzuwirken. Die Erkenntnisse aus diesen Untersuchungen werden in einem Online-Journal (www.artenschutz-biodiversitaet.de) veröffentlicht, um damit einen weiteren Beitrag zum Schutz bedrohter Tierarten zu leisten. Um die Arbeit der gGmbH weiter voranzutreiben, wurde dieses Jahr eine erste Mitarbeiterin eingestellt. Frau Dr. Kirsten Kindermann wird die Belange der Gesellschaft leiten und als Ansprechpartnerin zur Verfügung stehen.
Durch den Ankauf einer rund 0,4 Hektar großen Feldbrache im Neckartal, gelegen zwischen Tübingen und Rottenburg, startete die Artenschutzmanagement gGmbH im Jahr 2020 ihr Bestreben. Hier wurden
im Winter 2020/2021 in Eigenregie bereits Gehölzpflegemaßnahmen für die lokalen Populationen der Grauammer (Emberiza calandra - bedeutender
Schlafplatz) und des Rebhuhns (Perdix perdix) durchgeführt. In Kooperation mit der Initiative Artenvielfalt Neckartal (IAN) wird jährlich im Rahmen
eines Monitorings die Populationsentwicklung untersucht. Im Jagsttal kommt auf einer Weinbergbrache eine bundes- und landesweit vom Aussterben bedrohte Grillenart vor (Östliche Grille - Modicogryllus frontalis). Rund 0,2 Hektar dieser brachliegenden Parzellen wurden bereits 2012 durch den geschäftsführenden Gesellschafter Jürgen Trautner privat
erworben und wurden Anfang des Jahres an die gGmbH übertragen. Im Kochertal werden in Kürze rund 3,5 Hektar Weinbergbrachen erworben, um diese für die im Gebiet nachgewiesene und in Deutschland
vom Aussterben bedrohte Heuschreckenart Rotflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda germanica) zu entwickeln. Die Arterfassung auf den jungen Weinbergbrachen
ist bereits in vollem Gange. Die darauffolgenden Maßnahmen (auf Basis der Ergebnisse der Arterfassung) sollen auch der Vernetzung der im Gebiet kartierten Kernflächen und Kernräume des
Biotopverbundes trockener Standorte dienen, um den notwendigen genetischen Austausch für den langfristigen Erhalt der Arten zu gewährleisten.
Wir unterstützen die Vorgehensweise, für bestimmte bedrohte Arten geeignete Flächen zu erwerben. Dort können vorbildliche Projekte geplant, umgesetzt, auf Dauer erhalten und weiterentwickelt werden. Durch die wissenschaftliche Begleitung und Veröffentlichungen wird so ein Modell für jeweils ähnliche Vorhaben bereitgestellt. Wir sind vom Konzept der Artenschutzmanagement gGmbH überzeugt, möchten gerne darauf aufmerksam machen und unterstützen diese wichtige Arbeit finanziell. Deshalb spendet der Vorstand der NABU-Ortsgruppe Gärtringen-Herrenberg-Nufringen die Summe von 1000.- € an die neu gegründete Artenschutzmanagement gGmbH (weitere Informationen auf der Homepage www.artenschutz-ggmbh.de).
Über 50 Personen hatten sich am Donnerstagabend des 07. Juli 2022 um 19.30 Uhr in der Herrenberger Spitalkirche eingefunden. Dr. Ulrike Kuhn von der NABU-Gruppe Gärtringen-Herrenberg-Nufringen begrüßte die zahlreichen Anwesenden und bedankte sich bei Herrn Dr. Zwick für die Bereitschaft, in dem schönen und gut ausgestatteten Raum über die besondere Lebensweise der Mauersegler zu berichten. Er beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit diesen Vögeln und betreut an seinem Haus in Herrenberg mehrere Nistkästen.
Sehr detailliert und lebendig berichtete er über alle Lebensstadien der Vögel, die sich außer zur Brutzeit ihr ganzes Leben lang in der Luft aufhalten. Viele Videosequenzen aus der Nistkastenkamera vom Einflug über Nestbau, Paarung, Eiablage, Brut, Fütterung und Aufwachsen der Jungen bis zum Ausfliegen machten den Vortrag sehr kurzweilig und anschaulich. Auch die statistischen Erfassungen über mehrere Jahre, z.B. wetter- und tageslängenabhängige Nahrungsflüge und Untersuchungen zu Parasiten wie der Mauersegler-Lausfliege waren interessante Aspekte.
Das Herrenberger Mauerseglerprojekt mit dem Ziel, 100 Mauerseglerkästen in der Stadt zu montieren, von Oliver Maier initiiert, läuft äußerst erfolgreich. Die angestrebte Zahl ist überschritten. Die Mauerseglerpopulation vermehrt sich von Jahr zu Jahr. Im letzten Jahr konnten 157 Jungvögel gezählt werden. Das Projekt wird weiter von der Stadt Herrenberg gefördert. Wer daran interessiert ist, an seinem Haus einen Nistkasten anbringen zu lassen, konnte sich bei Herrn Zwick melden. Die Kontaktdaten lagen am Ausgang aus.
Die vielen Fragen aus dem Publikum zeigten, welch großen Anklang der Vortrag gefunden hatte.
Herr Zwick verzichtete auf ein Honorar, sodass die Spenden am Ausgang für die NABU-Gruppe zur Verfügung standen. Ulrike Kuhn bedankte sich bei ihm am Ende mit einem kleinen Geschenk für den interessanten Abend, der allen im Gedächtnis bleiben wird.
Nachdem in den letzten beiden Jahren unsere Vogelstimmenführungen fast alle ausfallen mussten, konnten wir in diesem Frühling wieder drei Exkursionen anbieten.
Am 20. März 2022 kamen etwa 25 Teilnehmer um 7.30 Uhr zum Treffpunkt im Nufringer Wald. Trotz bedecktem Himmel und recht kalten Temperaturen bei nur knapp über 0°C
konnten wir etwa 20 Vogelarten hören und zum Teil auch sehen. Besonders eindrucksvoll waren die deutlichen und mehrfach wiederholten Flug- und Landerufe des Schwarzspechts, der Gesang der
Misteldrossel im Vergleich zur Amsel und die Beobachtung von Mittelspecht, Buntspecht und Grünspecht. Im Anschluss konnten wir uns noch bei einer heißen Tasse Tee über die Beobachtungen
austauschen.
Leider spielte das Wetter bei der zweiten Führung am 24. April nicht mit: Bei ziemlich heftigem Regen, der nicht nachließ, gingen wir mit acht besonders
„wetterfesten“ Teilnehmern unsere Runde, denen der morgendliche Spaziergang durch den abwechslungsreichen Wald trotzdem gefiel. Erwartungsgemäß ließen nicht viele Vögel ihren Gesang hören.
Bezeichnenderweise ertönte der sogenannte Regenruf des Buchfinks, und besonders deutlich und oft schmetterte der Zaunkönig sein Lied.
Am 1. Mai führte Dr. Christoph Öhm-Kühnle (herzlichen Dank!) etwa 20 Interessierte über den Herrenberger Schlossberg. Bei bedecktem und kühlem Wetter zeigte sich der eigentlich zu erwartende Halsbandschnäpper nicht, dafür aber hatten wir das Glück, ein Paar des Trauerschnäppers zu beobachten. Besonders eindrucksvoll waren gleich zu Anfang ein Wanderfalke auf dem Turm der Stiftskirche, zwei Kernbeißer und eine Haubenmeise. Auch Fitis und Waldlaubsänger konnten wir hören. Die Beobachtungsliste umfasste am Ende 30 Arten.
Herzlichen Dank an alle, die dabei waren!
Unsere mitteleuropäische Landschaft ist keine ursprüngliche Naturlandschaft mehr, sondern eine durch menschliche Nutzungsformen über die Jahrhunderte geprägte und veränderte Kulturlandschaft. Die Rodung großer Teile der europäischen Urwälder für den Ackerbau und die Viehzucht, forstliche Nutzung der Wälder, die Anlage von Streuobstwiesen und Weinbergen sowie die Ausweitung der Siedlungsgebiete hat zu einer Vielzahl unterschiedlicher Lebensräume geführt. Neue Pflanzen- und Tierarten wanderten in diese vielfältigen Landschaftsstrukturen ein und führten mit den bereits vorhandenen zu einer hohen Artenvielfalt. Diese Biodiversität ist in großer Gefahr.
Viele ehemals offene Magerrasengebiete wurden früher durch Beweidung mit Schafen und Ziegen, insbesondere durch Wanderschäferei, weitgehend frei von Gehölzen gehalten. Durch Aufgabe der regelmäßigen Nutzung wachsen sie zu oder sind durch Düngung und zu häufiges Mähen nicht mehr geeignet für die an magere Standorte angepassten Blühpflanzen, z.B. heimische Orchideen oder andere bedrohte Arten. Damit verlieren auch die auf diese Pflanzen spezialisierten Insekten wie z.B. Wildbienen ihren Lebensraum und verschwinden.
Feldvögel und Wiesenbrüter, die ihre Nester am Boden anlegen, gehören zu den am stärksten gefährdeten Vogelgruppen. Sie halten größeren Abstand zu Bäumen und Büschen, da diese als Ansitz für Greifvögel dienen. Gehölzsukzession (Zuwachsen mit Gehölzen) und Stehenlassen von Gehölzen bei der Landschaftspflege verschlechtern den Zustand der offenen, nicht intensiv bewirtschafteten Flächen und schränken den Lebensraum dieser bedrohten Arten weiter ein. Das geschieht leider auch in vielen Naturschutzgebieten.
Ein aktuelles Beispiel aus unserer Landschaftspflege: In Nufringen haben einige unserer besonders aktiven Mitglieder auf Wunsch des Besitzers ein Grundstück wieder freigestellt, das innerhalb der letzten Jahrzehnte mit Gebüsch und Bäumen zugewachsen war. Wir wollen wieder eine artenreiche Wiese herstellen, so wie es ursprünglich war. Dieses Beispiel veranschaulicht deutlich, was hierzulande an sehr vielen Stellen geschieht, die nicht mehr regelmäßig gepflegt werden: es entsteht Wald an falscher Stelle. Auf diese Weise nimmt die Waldfläche in Deutschland ständig zu.
Durch Wegfall der Nutzung offener Flächen oder aktive Baumpflanzungen an gehölzfreien Standorten gehen die Arten bedrohlich zurück, die Licht, Wärme und auch Rohbodenstellen ohne Gehölze brauchen. Die offene Landschaft, die nicht intensiv bewirtschaftet wird, wird immer seltener und gehört zu den stark bedrohten Lebensräumen. Mit diesen Biotopen verschwinden auch die Arten, die sich nur dort ansiedeln wie z.B. Feldlerche und Rebhuhn, die durch die intensive Landwirtschaft und mangelnde Heckenpflege verschwinden. Auch die Vogelarten Kiebitz, Großer Brachvogel und Bekassine verschwinden durch die Trockenlegung von Feuchtwiesen, die Wiesendüngung und zu häufige Mahd aus unserer Landschaft. Durch den ausbleibenden Bruterfolg haben die Bestände in den letzten Jahrzehnten um teils über 90% abgenommen oder sind bereits vollständig erloschen.
Besonders gefährdet sind auch die feuchten und besonders wertvollen Auenlandschaften, die durch Trockenlegung verlorengegangen sind und dringend wiedervernässt werden müssen wie z.B. das Naturschutzgebiet Krebsbachaue in Gärtringen und Ehningen. Intakte Feuchtgebiete sind Horte der Artenvielfalt, binden große Mengen Kohlendioxid und tragen zum Klima- und Hochwasserschutz bei. Die Beweidung mit robusten Rinderrassen wie z.B. Galloways oder Hochlandrindern sorgt für eine vielfältige Landschaftsgestaltung und fördert die Artenvielfalt durch Offenhaltung auch schwer zu bearbeitender Flächen.
Auch innerhalb von Waldgebieten sind immer wieder wechselnde größere Kahlflächen wichtig. Es gibt z.B. spezialisierte Schmetterlingsarten, die auf solche Areale angewiesen sind und ebenfalls vom Aussterben bedroht sind.
Wir möchten dazu beitragen, die selten gewordenen offenen Lebensräume wieder herzustellen und so vielen bedrohten Tier- und Pflanzenarten das Überleben bei uns zu ermöglichen. Die Vorschriften des Bundesprogramms Biologische Vielfalt, des Arten- und Biotopschutzprogramms der Landesregierung, das im Naturschutzgesetz verankert ist, und des Schutzprogramms des NABU für Feld- und Wiesenvögel müssen nun auch umgesetzt werden.
Vielversprechendes Projekt zum Schutz von Mauerseglern & Co.
Im Herbst 2021 wurden wir von engagierten Mitarbeitern der Firma Ensinger GmbH kontaktiert, da das mit einem Werk auch in Nufringen vertretene Unternehmen für Hochleistungskunststoffe im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie eine ökologische Aufwertung seiner Firmengelände vornehmen möchte.
Am Firmengelände in Ergenzingen haben wir im Frühjahr 2022 einen gemeinsamen Ortstermin abgehalten, um die Potentiale für Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität vor Ort zu sichten. Das Firmengebäude eignet sich durch seine lange Fassade hervorragend für Nistkästen für gefährdete Gebäudebrüter wie den Mauersegler, sodass die ersten beiden Doppel-Mauerseglerkästen (2 Brutkammern je Kasten) Ende April von uns ausgeliefert und an die Fassade montiert wurden.
Weitere Nistkästen für den Mauersegler und andere Arten sind bereits in Auftrag gegeben worden. Neben den Maßnahmen zum Schutz der Gebäudebrüter möchte sich Ensinger um weitere Tier- und Pflanzenarten auf seinem Betriebsgelände kümmern - die Planungen hierfür sind in vollem Gange und werden vom NABU fachlich begleitet.