Auf großes Interesse stieß auch unsere zweite Vogelstimmenführung am Nufringer Schönbuchrand, wieder an einem Sonntagmorgen. Schon um halb sieben trafen sich am 12. April die Konzertliebhaber der ganz speziellen Art. Und sie wurden belohnt: es war nicht zu kalt, es war annähernd windstill, und es blieb trocken.
Besonders gut zu hören waren dieses Mal der Zilp-Zalp, der praktischerweise seinen Namen singt, der Zaunkönig mit seinem schmetternden Ruf und viele Rotkehlchen. Die Mönchsgrasmücke war eben erst eingetroffen. Erschöpft vom langen Flug hockte sie im Strauch.
In den überwiegend kahlen Bäumen waren die Vögel einigermaßen gut zu entdecken. Bei Bedarf half ein Blick ins Bestimmungsbuch. Vor allem wurde wieder viel gelauscht und auf die Unterschiede in den Gesängen geachtet, damit sich die Einzelheiten gut einprägen.
Mit 24 Arten konnte auch dieses Mal eindrucksvoll die Artenvielfalt des Nufringer Waldes belegt werden.
Das Wetter spielte mit und die Vögel auch! Am Sonntag, dem 08. März boten wir die erste Vogelstimmenführung des Jahres an. Am Parkplatz der Nufringer Freizeithütte trafen sich gut 15 Teilnehmer und gingen auf Tour durch die abwechslungsreichen Baumbestände des Schönbuchrandes. Den Anfang machten das Rotkehlchen und die unermüdlichen Meisen.
Die Singdrossel vertrat gemeinsam mit der Misteldrossel, der Wacholderdrossel und der Amsel ihre Gattung. Vor allem auf der letzten Wegstrecke machte die Singdrossel ihrem Namen alle Ehre und ließ eine Vielzahl an kurzen Melodien hören, immer mit der charakteristischen Wiederholung. Dagegen klingt die Misteldrossel ähnlich wie eine Amsel, aber sie singt kürzer.
Den Schwarzpecht zu sehen gelingt nicht oft. Durch seine Rufe hatte er sich unseren Vogelstimmenexpertinnen Ulrike Kuhn und Renate Weiterschan schon angekündigt. Dann flog er plötzlich über den Weg. Nur einen kurzen Moment konnten wir ihn sehen, aber es war unverkennbar der größte unserer Spechte.
Seine kleineren Verwandten, den Buntspecht und den Mittelspecht, konnten wir länger beobachten. Der Grünspecht zeigte sich nicht, aber er lachte weithin hörbar durch den Wald.
Der Nufringer Schönbuchrand bietet auf kleinem Raum viel Abwechslung. Am Ende des Steinbruchweges öffnen sich Streuobstwiesen, der bevorzugte Lebensraum des Grünspechts. Auf den Bäumen im offenen Gelände saß ein Trupp Wacholderdrosseln, und die ersten Stare flogen ein.
Nach 90 Minuten lauschen, schauen und weiterlaufen hatten wir auch zwei Vertreter der Greifvögel gesehen: Mäusebussard und Rotmilan. Der scharfe, zweisilbige Ruf der Tannenmeise ("wi-ze-wi-ze-wi-ze") prägte sich ein.
Am Parkplatz wartete ein besonders gut getarnter Geselle: der Waldbaumläufer, der nur an seiner Stimme vom Gartenbaumläufer zu unterscheiden ist.
Zum Abschluss ließen sich die Teilnehmer heißen Tee und Hefezopf schmecken und hörten dem Sommergoldhähnchen zu.